Einführung des immunologischen Stuhltests

Die Verzögerung der Einführung des immunologischen Stuhltests (iFOBT) gibt Spielraum für erneute Diskussionen über wichtige Details der anstehenden Regelung.

Der FOBT bzw. FIT ist fachlich ein enorm wichtiges Thema, das für uns sehr relevant ist, denn die gesamte Darmkrebsfrüherkennung/-vorsorge ist natürlich eines der wichtigen Themen/Arbeitsfelder nicht nur unseres Berufsverbandes, sondern der gesamten Gastroenterologie.

Die bng-Positionen im Einzelnen

  • Der FOBT bzw. FIT ist keine Leistung, die von Gastroenterologen in relevanter Menge abgerechnet wird. Stuhltests sind aber auch nach unserer Auffassung wegen des niedrigschwelligen Angebotes hinter der präventiven Koloskopie in zweiter Linie eine wichtige Komponente in der Darmkrebsfrüherkennung/-vorsorge.
  • Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Ersatz des FOBT durch den FIT eine längst überfällige Maßnahme. Dabei spielt es aus unserer Sicht keine Rolle, ob man einen quantitativen oder qualitativen FIT nimmt, vorausgesetzt er ist entsprechend der Anforderungen qualitätsgesichert.  Letztlich muss auch der quantitative FIT einen Cut-Off setzen, ab dem er positiv ist. Denn halb positiv gibt es nicht! Positiv bedeutet unabhängig davon, wie der Test gemacht und ausgewertet wurde, dass eine Koloskopie obligat ist.
  • Wir finden es nicht gut, dass der GBA sich gegen die fachliche Empfehlung z.B. von Prof. Riemann (Stiftung LebensBlicke), mit dem wir eng zusammenarbeiten, ausschließlich für den laborbasierten quantitativen FIT entschieden hat. Wir fürchten aber, dass diese GBA-Entscheidung nicht mehr zu ändern ist. Insoweit glauben wir, dass nun auf das weitere Verfahren Einfluss beim Bewertungsausschuss (BWA) genommen werden sollte. Es wird entscheidend sein, in welcher Form die Vergütung für die qualifizierte Beratung im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung durchgeführt und honoriert wird und wie in diesem Kontext auch die Durchführung und Honorierung des FIT erfolgt. Sollte das Honorar für den FIT (das bisher vielfach als eine sinnvolle IgEL in den beratenden Praxen angekommen ist) in die Labore abwandern, würde damit der Darmkrebsfrüherkennung ein Bärendienst geleistet.
  • Bei einer sinnvollen Ausgestaltung kann u.E. auch der quantitative FIT einen lohnenden Platz in der Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung bekommen. Dabei hängt es davon ab, ob bzw. wie der Test über die Praxis des beratenden Arztes zum auswertenden Labor geht und wie bzw. von wem das Ergebnis dem Pat. mitgeteilt wird und die notwendig Beratung und Überweisung zur Koloskopie erfolgt.

 

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